Diakonie-Anfrage Stadtrat am 24.06.2015
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
die Diakonie Bayreuth steckt bekanntlich in einer finanziellen Krise.
Bei einer Mitarbeiterversammlung am 17.06.2015 hat Herr Geschäftsführer Dr. Sedlak den Anwesenden mitgeteilt, dass die Frühförderung in Bayreuth auf der Kippe stünde. Er hat weiter mitgeteilt, dass er politische Unterstützung seitens der Stadt vermisse. Auch habe er vor den Pfingstferien mit Ihnen, Frau Oberbürgermeisterin, telefoniert und Sie um Unterstützung gebeten. Offenbar hat es seitdem bis zur Versammlung keinen weiteren Kontakt und demnach auch kein Gespräch, keine Beratung, keine Suche nach Lösungsmöglichkeiten seitens der Stadt und unter Einbindung von Herrn Dr. Sedlak gegeben, sonst würde er solche Aussagen nicht machen.
Angebote zur kindlichen Frühförderung gehören u.E. zu den Pflichtaufgaben einer Kommune. Die betroffenen Kinder und Familien benötigen Hilfe. Diese wäre nach der drohenden Einstellung der Frühförderangebote durch die Diakonie nicht mehr gewährleistet. Auch droht der Wegfall der Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frühförderung. Ein solches Krisenszenario erfordert ein Tätigwerden der Stadt. Frühförder-Angebote in der Stadt zu haben, muss, insbesondere vor dem Hintergrund Ihrer Vita und Ihrer Aussagen im OB-Wahlkampf, auch ihr Interesse als Oberbürgermeisterin sein.
Wir bitten um die Beantwortung folgender Fragen in der kommenden Stadtratssitzung:
1. Hat es das oben geschilderte Telefonat mit Herrn Dr. Sedlak gegeben?
2. Was ist in seiner Folge geschehen?
3. Wie ist ihr Plan, mit der Krise der Diakonie umzugehen?
4. Welche konkreten Maßnahmen sind erfolgt, um den Plan umzusetzen?
5. Welche Strategie verfolgen Sie, für den Fall, dass die Diakonie sich gezwungen sehen sollte, Ihre Frühförderangebote einzustellen?
6. Welche konkreten Maßnahmen sind bereits erfolgt, um die Strategie umzusetzen?
Dr.Stefan Specht Dr. Michael Hohl