Graserschule – weitere 4 Jahre Wartezeit für Kinder und Lehrer

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Redemeldung Klaus Klötzer im Bauausschuss am 12.11.19

Als ehemaliger Lehrer in der Graserschule weiß ich was es heißt (1973 – 83 )
– Fensteröffnen während des Unterrichts ist nicht möglich
– Hinterer Pausenhof gesperrt wegen hoher Feinstaubbelastung
Wir haben das dennoch ertragen, sagten immer, diese Schule müsste abgesiedelt werden.
Diese Gelegenheit sollte sich 2014 bieten, als der Stadtrat mit großer Mehrheit den Bau einer neuen Grundschule beschloss, vor allem auch wegen eines Umzugs der Schüler aus den in die Jahre gekommenen Pavillions an der Hohen Warte.
Diese neue – die modernste Schule Bayreuths – könnte längst stehen und inmitten von vielen Bäumen und Grün schon im zweiten Schuljahr bezogen sein. Die Baukosten wurden damals auf ca. 10 Mio geschätzt.
Die Kinder vor allem jene vom Grünen Hügel hätten die reparaturanfälligen Pavillions längst verlassen und hätten nun einen viel kürzeren Schulweg.
Dass die neue Schule nicht gebaut wurde , liegt daran, dass sich die Oberbürgermeisterin weigerte, den Beschluss des Stadtrats umzusetzen, stattdessen auf einer Welle der Nostalgie die Sanierung der Graserschule forderte. Zusammen mit ihren Unterstützern von der BG wurde ein Bürgerbegehren initiiert , das schließlich den Stadtratsbeschluss zum Bau einer neuen Schule aufhob. Das Ergebnis des Bürgerbegehrens haben wir vollumfänglich anerkannt und die Beschlusslage ist bekannt.
Allerdings zeigt sich heute, dass die Befürworter der Sanierung offensichtlich damals bei ihren Argumenten einen wichtigen Punkt verschwiegen haben. Nämlich den wirklichen Bauzustand des Gebäudes. Es wurde eben nicht ausreichend geprüft – der Befall durch den gemeinen Hausschwamm in den oberen Geschossen hätte schon damals erkannt werden müssen und das hätte dann sicher zu einer anderen Lösung geführt.
Dass die Schule heute mit ziemlicher Sicherheit nicht bei laufendem Betrieb saniert werden kann, ist jedem klar. Wer schickt sein Kind schon in eine Baustelle, auf der die Arbeiter in Schutzanzügen und Mundschutz ihre Arbeit machen. Die Sporen des Hausschwamms sind eben höchst Allergie auslösend.

Wer trägt nun die Verantwortung dafür, dass die Sanierung der Graserschule nunmehr am Rande der Wirtschaftlichkeit liegt, dass noch nicht einmal begonnen wurde , dass die Kinder und die Lehrer lange ein Provisorium erdulden müssen, dass möglicherweise ein Schulhaus mit hohen Kosten saniert wird, welches hier in Bayreuth an einem Ort steht mit der höchsten CO2 – und Feinstaubbelastung

Frau Oberbürgermeisterin Merk – Erbe, sie haben damals gezündelt. Zum Feuerlöschen sollten Sie zusammen mit Ihren Unterstützern von der BG ein klares Bekenntnis zu Ihrer Verantwortung abgeben.
Sie sind verantwortlich für die steigenden Kosten, für die Verzögerungen für die außerordentliche Belastung von Kindern und Lehrern. Wir fordern deshalb politische Konsequenzen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wie Kollege Parzen bereits darstellte, sind die Antworten auf unsere Anfrage sehr dürftig. Es wird keine Aussage gemacht zu den zu erwartenden Kosten, zu den Terminen. Alle Antworten sehen aus wie Beruhigungspillen und zeigen die große Ratlosigkeit der Bauverwaltung auch für die Eltern der Kinder.

Wir erwarten klare Aussagen der Oberbürgermeisterin über die tatsächlichen Kosten, über die Terminierung und die Dauer der Sanierungen und über die wirklichen Gefahren durch den Hausschwamm für die Kinder.

Sollte sich die weitere Verfolgung einer Sanierung der Graserschule am Rande der Wirtschaftlichkeit bewegen, sollte man darüber nachdenken, den Neubau der Grundschule erneut thematisieren.


Kategorisiert in: | Veröffentlicht am: 21.11.2019 um 13:51 Uhr