Sichtverhältnisse und Akustik in Stadthalle

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Antrag Stadthalle Großes Haus (25.03.2014)

Sanierung Stadthalle Bayreuth

hier: Antrag nach § 15 GeschO

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

der Architektenwettbewerb zur Sanierung unserer Stadthalle zeitigte durchaus interessante

Ergebnisse, die jedoch sämtlich daran kranken, dass sie das Große Haus als Herzstück unseres

künftigen Kulturzentrums weitgehend in seiner mangelhaften Funktionalität belassen.

Die Diskussion der Wettbewerbsergebnisse insbesondere in den Kreisen der

Kulturschaffenden und kulturellen Stadthallennutzer haben indes deutlich erkennen lassen,

dass eine bloße Renovierung des Großen Hauses ohne funktionale Änderungen dem

beschlossenen Sanierungsziel grundsätzlich zuwiderläuft und eine reine Konservierung des

Großen Hauses als „Denkmal“ der dringend notwendigen Schaffung eines funktionierenden

Konzert- und Theatersaales entgegen steht.

Insbesondere die Verbesserung der bislang enorm problematischen Akustik, die notwendige

Verbesserung der Sichtverhältnisse insbesondere in den Rängen, die erforderliche Variabilität

des Zuschauerraumes und die größere Flexibilität des Bühnenraumes erfordern deutlich

weitergehende Lösungen als bislang angedacht.

Der dringende Handlungsbedarf hinsichtlich der unzureichenden raumakustischen

Verhältnisse ergibt sich dabei auch aus der nun vorgelegten Stellungnahme des renommierten

Büros Müller-BBM GmbH, die bereits vom 11.03.2013 (!) datiert.

Gerade ein Haus ohne festes eigenes Ensemble muss sich am Markt als konkurrenzfähige,

attraktive Kulturstätte gegenüber bestehenden etablierten Alternativangeboten profilieren, um

letztlich den Besucherinnen und Besuchern ein attraktives Angebot unterbreiten zu können.

Nur so können wir der dauerhaften Abwanderung unseres kulturinteressierten Publikums nach

Bamberg, Coburg, Hof oder Nürnberg Einhalt gebieten.

Aus unserer Sicht müssen deshalb die Überlegungen zur Umgestaltung des Großen Hauses

aktualisiert werden, da es ein geradezu klassischer Schildbürgerstreich wäre, würden wir 30

Mio. Euro in den Gesamtkomplex investieren, ohne am Ende eine wirklich attraktiven und

funktionsfähigen Konzertsaal zu erhalten.

Namens der CSU/Btgo!-Stadtratsfraktion stellen wir daher über den für die Stadtratssitzung

am 26.03.2014 vorgesehenen Verwaltungsvorschlag hinaus den

Antrag:

1. Im Zuge der weiteren vertiefenden Planungen zur Neugestaltung der Stadthalle

werden die oben dargestellten Anforderungen an die Funktionalität des Großen

Hauses in Bezug auf die notwendigen Verbesserungen der Raumakustik, der

Sichtverhältnisse insbesondere in den Rängen, der erforderlichen Variabilität des

Zuschauerraumes und der größeren Flexibilität des Bühnenraumes verstärkt

berücksichtigt.

2. Es wird kurzfristig ein beratendes Gremium, bestehend aus Planern, Akustikern,

Bühnentechnikern und maßgeblichen Kulturschaffenden (u.a. Theater Hof,

Bamberger Symphoniker, musica Bayreuth) gebildet und einberufen, um

hinsichtlich der erforderlichen Verbesserungen der Bühnentechnik, der Akustik,

der Sichtverhältnisse und der sonstigen funktionalen Anforderungen zielführende

Lösungen zu erarbeiten, die auch im Hinblick auf die denkmalschützerischen

Belange konsensfähig sind.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Stefan Specht

Fraktionsvorsitzender


Kategorisiert in: , | Veröffentlicht am: 12.03.2015 um 10:53 Uhr